Emotionen pur nach dem Überraschungs-Triumph von Princess Badee im Jack White Hamburger Stutenpreis

(Hamburg)  Gerade einmal neun Pferde hat Christian Sprengel auf der Neuen Bult in Hannover im Training, doch zehn Grupperennen hatte er in seiner Laufbahn schon gewonnen (zuletzt Boscaccio im Jahr 2016 in Union-Rennen in Köln). Im bedeutendsten Rahmenrennen des IDEE Derby-Meetings am Sonntag meldete sich der 67-jährige auf der großen Bühne zurück. Und die meisten der Besucher auf der Galopprennbahn in Hamburg-Horn dürften ihm den Triumph im Jack White Hamburger Stutenpreis (Gruppe III, 55.000 Euro, 2.200 m) gegönnt haben. Die Außenseiterin Princess Badee raufte sich unter Michael Cadeddu zum mit 32.000 Euro honorierten Erfolg mit Hals-Vorteil auf gegen die heranfliegende Diamond Crown sowie New York City.

Produzenten-Legende der neue Partner

Musik-Produzenten-Legende Jack White („Schöne Maid“ von Tony Marshall war einer seiner unzähligen Hits) übernahm in diesem Jahr gemeinsam mit seiner Gattin Raffaella das Sponsorship für das Rennen. Leider konnte er krankheitsbedingt nicht vor Ort sein, wurde aber von seiner Ehefrau auch bei der Siegerehrung würdig vertreten. „Es ist immer großes Kino hier“, schilderte sie.

Princess Badee, die gerade erst ein Rennen bisher an sich gebracht hatte, gehörte aus der günstigen Box eins stets der vorderen Linie an und drehte innen groß auf. Dabei hielt sie auch der starke Schlussoffensive von Diamond Crown stand. Deren Trainer Andreas Suborics kommentierte: „Mit einer besseren Startnummer wäre sie noch weiter gekommen, aber das war eine Super-Leistung!” Auch die nie nachlassende New York City beeindruckte. Trainerin Sarah Steinberg: „Das Rennen war sehr langsam, das kam ihr nicht entgegen, aber das war ein sehr guter Aufbaustart für die Diana.”

„Christian hat sich diesen Sieg mehr als verdient. Princess Badee hat alles souverän gemacht, auch wenn ich auf den letzten Metern dachte, wir würden das Rennen noch verlieren, aber das durften wir nicht“, berichtete Michael Cadeddu.

Besitzer ist ein 19-jähriger Newcomer

Besitzer von Princess Badee ist der erst 19-jährige Bastian Dietze. „Ich war immer schon leidenschaftlich beim Sport dabei. Als ich die finanziellen Möglichkeiten hatte, habe ich mit Princess Badee meinen Traum vom ersten Rennpferd umgesetzt“, sagte der Außenhandelskaufmann aus Varrel, der vor lauter Aufregung nach dem Rennen Nasenbluten bekam, aber im siebten Himmel des Erfolges schwebte. 

Auch Trainer Christian Sprengel war emotional tief bewegt. „Wir haben die Stute bei einer Auktion in Deauville gemeinsam ausgesucht. 20 Pferde standen damals auf unserer Liste, sie war als Einzige am Ende übrig geblieben. 12.000 Euro war der Preis. Ich habe früh gemerkt, dass Princess Badee ein Rennpferd ist. Mumm war vorhanden.“ Eine Nennung für den Henkel – Preis der Diana hat die Stute nicht, nun strebt man den T. v. Zastrow-Stutenpreis in Baden-Baden an. Die Favoritin Lingua Franca ließ am Ende deutlich nach.

Ghorgan einsame Klasse

Was für eine beeindruckende Vorstellung: Im Rudolf-August Oetker-Gedächtnisrennen – BBAG Auktionsrennen (52.000 Euro, 1.600 m) dominierte der in den Farben von Darius Racing von Stefan Oschmann abgetretene Dreijährige Ghorgan vom Start bis ins Ziel. Unter Eduardo Pedroza konnte der 1,9:1-Top-Favorit früh den Richterspruch bestimmen. Neun Längen betrug am Ende der Vorteil des einstigen 55.000 Euro-Auktionskaufes aus der Zucht der Stiftung Gestüt Fährhof.

„Von Rennen zu Rennen schaltet Ghorgan besser ab und legte körperlich zu. Das war eine tolle Leistung“, schilderte Jockey Eduardo Pedroza. Und Trainer Andreas Wöhler sagte: „Er war das beste Pferd im Rennen. Eine Option ist nun ein Start im Fritz Henkel – Preis, einem Grupperennen am Diana-Tag in Düsseldorf.

Sensation durch Aster

Mit einer Sensation endete das Hapag Lloyd – Rennen – BBAG Auktionsrennen (52.000 Euro, 2.200 m), denn die dreijährige Stute Aster, eine einstige 15.000 Euro-Erwerbung des seit Jahrzehnten mit großer Passion engagierten Eigners Paul-Dieter Dümpelmann, hatten nur wenige auf ihrem Wettschein. Martin Seidl rettete auf der 21,1:1-Chance, dem Leichtgewicht im Rennen, mit kurzem Kopf Vorteil auf den heran stürmenden Favoriten Argentum, der wiederum mit demselben Abstand vor Wazlaw war. Auch True and Quick war als Vierter dicht dahinter. Die Viererwette brachte 2.443,50:1 Euro.

„Bei ihrem Sieg in Köln war die Zeit sehr gut, daher musste sie in besserer Klasse immer mitmischen können“, erklärte Jockey Martin Seidl. Trainerin Erika Mäder meinte: „Aster war schon immer eine gute Stute, aber sie brauchte Zeit. Sie wird sich noch weiter steigern.“

Pecheur auch als Trainer stark

Schon als Jockey gehörte Maxim Pecheur zur Elite in Deutschland. Inzwischen macht er immer mehr als Trainer auf dem Gestüt Röttgen auf sich aufmerksam: In der Japan Racing Association Trophy (Listenrennen, 25.000 Euro, 2.200 m) gewann die aus seinem Kölner Stall kommende und im Besitz des Gestüts Brümmerhof stehende Narmada (8,9:1) mit einer grandiosen Speedleistung. Auf den letzten Metern schaffte der wie entfesselt agierende Jockey Martin Seidl bei seinem dritten Tagessieg noch die Wende gegen die Favoritin Veil Of Shadows. Die ebenfalls hoch gehandelte Crystal Estrella wurde als Dritte vom Ende des Feldes immer stärker.

„Das war genial“, jubelte Martin Seidl. „Der Trainer hatte mir gesagt, dass ich Narmada ganz vorsichtig reiten sollte und das Rennen erst Mitte der Zielgeraden anfangen würde. Sie hat alles gegeben, was sie hat.“

Trainer Maxim Pecheur fügte hinzu: „Unser Reiter ist ganz cool geblieben und hat die Stute mit viel Vertrauen geritten. Narmada hat ganz mutig durchgezogen. Wir werden in Ruhe entscheiden, wo wir weitermachen.“

Bedauerlicherweise weigerte sich der Favorit Kiko im HKJC World Pool Handicap (Ausgleich III, 20.000 Euro, 1.600 m) in die Startbox einzurücken. Ohne ihn gab Senador (7,2:1) mit Rene Koplik mit einem Start-Ziel-Sieg vor Schwarzer Wolf, Noshowlikeajoeshow und Chipping Away den Ton an.

Im einleitenden 2.200 Meter-Ausgleich II ging der Siegeszug für Stall Aquamarins Lazzaro (3:1) weiter. Der Schützling des Dresdener Trainers Stefan Richter zog unter Martin Seidl an der Innenseite locker in Front und verwies die Außenseiterin Nakota sowie Narokan auf die Plätze.

Die passionierten Eigner des Stalles Bergholz durften nach einer 2.000 Meter-Prüfung jubeln, als die dreijährige Stute De La Lune (Eduardo Pedroza) für sie und Trainer Andreas Wöhler (Spexard) gegen Tramina und die Favoritin Aturana zum ersten Erfolg in ihrer Karriere kam. „Sie ist ein unscheinbares Mädchen, hat aber das Herz am rechten Fleck“, kommentierte ihr Betreuer.

Münchener Zweierwette

Eine Münchener Zweierwette gab es in einem 3.200 Meter-Ausgleich II, als Leonello (3,8:1) mit Jockey Adrie de Vries für den Stall WK und Trainer Werner Glanz vor Diana einen Vorteil sicher verteidigte.

Siege sind zum Markenzeichen von Stefan Hanes Daydream Express (2,3:1) geworden, die im 1.600 Meter-Ausgleich II schon ihren dritten Treffer feierte und für Derby-Siegtrainer Henk Grewe einen weiteren Coup bedeutete.

Auch Schael, das Familienpferd aus dem Stall von Peter Schiergen, blieb sich treu und nahm mit dem vierten Jahressieg unter Senan MacRedmond (3,2:1) in einem 2.200 Meter-Ausgleich III nach kurzer Unterbrechung den Erfolgsfaden wieder auf.

Fuhrmann und Seidl die Meetingschampions

Im finalen Rennen des IDEE Derby-Meetings machte Trainer Frank Fuhrmann (Möser) dank des vierten Treffers mit Irida (9,8:1) das Championat in Hamburg perfekt. Bei den Jockeys holte Martin Seidl den Titel, der auf der nun zweimal hier zum Zuge gekommenen Irida für die erkrankte Janina Boysen eingesprungen war und seinen vierten Tagessieg und siebten Erfolg der Woche markierte. In diesem abschließenden Ausgleich III über 1.800 Meter komplettierten Charlie Brown, Kalajana sowie Ireland Alexander und Moon power (in totem Rennen Vierte) die Viererwette, die 3.898.5 bzw. 5.458:1 Euro zahlte.

Steigerung bei den Wettumsätzen

Auch die Umsatzzahlen am Finalsonntag waren sehr erfreulich: Allein in Deutschland betrug das Wettaufkommen 978.912 Euro (Vorjahr: 935.166 Euro). Hinzu kommen über ausländische Partner außerhalb des World Pools ca. 752.000 Euro (Vorjahr: ca. 228.000 Euro).

Beim gesamten IDEE Derby-Meeting 2024 betrug der Gesamtumsatz 2.132.868 Euro (Vorjahr: 2.073.623 Euro), eine Steigerung von 3 Prozent.

Hans-Ludolf Matthiessen, Vorsitzender des HRC, in einem Fazit: „Wir haben 50 Rennen trotz schwieriger Wetterbedingungen durchgeführt. Der Derby-Tag war glanzvoll, nicht nur in sportlicher Hinsicht. Man kann nur sagen: Ende gut, alles gut!“


Der Derbysonntag in Hamburg-Horn lockte rund 14.000 Besucher und Besucherinnen auf die Rennbahn.
(Foto: HRC)


Palladium sorgt erneut für Liberty Racing-Triumph im IDEE 155. Deutschen Derby

(Hamburg)  Im wichtigsten Galopprennen des Jahres wurde am Sonntag auf der Galopprennbahn in Hamburg-Horn Geschichte geschrieben: Nur zwölf Monate nach dem Triumph mit Fantastic Moon gewann mit dem 24,3:1-Außenseiter Palladium erneut ein Pferd der großen Besitzergemeinschaft Liberty Racing. Jockey Thore Hammer-Hansen (24) schaffte es mit dem letzten Galoppsprung von Palladium das IDEE 155. Deutsche Derby (Gruppe I, 650.000 Euro, 2.400 m) zu gewinnen. Der Sohn des früheren Klassejockeys Lennart Hammer-Hansen gewann mit dem von Henk Grewe (Köln) trainierten Gleneagles-Sohn erstmals das Derby. Knapp dahinter folgte Borna (Andrasch Starke) und Augustus (Michal Abik), der nur einen weiteren Kopf zurück auf Platz drei einkam. 

Atemberaubender Endspurt

Nach einem atemberaubenden Finish hatte der einstige 80.000 Euro-Kauf aus der Zucht der Stiftung Gestüt Fährhof (Sottrum) noch den zweiten Derby-Sieg für Liberty Racing geschafft und die 390.000 Euro Prämie für den Gewinner für seine vielköpfige Besitzerschar um Lars-Wilhelm Baumgarten eingaloppiert. 

Nach dem vierten Rang im Sparkasse KölnBonn-Union-Rennen galt Palladium als chancenreicher Außenseiter in dem von Kaffeekönig Albert Darboven gesponserten Top-Event. Es war beim sechsten Start Palladiums zweiter Erfolg und der erste Derby-Sieg für Thore Hammer-Hansen, der zweite für Trainer Henk Grewe nach Sisfahan 2021.  

Unter den Augen von Hamburgs Erstem Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher kannte der Jubel um Palladium vor rund 14.000 Zuschauern und Zuschauerinnen keine Grenzen. Der Derby Italiano-Sieger Borna schien den Sieg schon vor Augen zu haben, ehe er noch abgefangen wurde. Augustus lief als Dritter, unweit geschlagen, ein großes Rennen vor Alleno, der immer vorne dabei war. Stingray konnte sich als Fünfter noch gut verbessern vor dem am Ende favorisierten Wintertraum, der sich nur noch auf Rang sechs schob. Der Favorit Narrativo blieb als Vierzehnter sehr blass.

STIMMEN zum IDEE 155. Deutschen Derby:

Thore Hammer-Hansen (Jockey von Palladium): „Da Palladium keiner der Favoriten war, war der Druck nicht so groß. Man konnte mehr wagen. Die Taktik hat geholfen. Palladium war deutlich ruhiger als zuletzt, er ist ja kein ganz einfaches Pferd. Alles hat perfekt funktioniert. Wir hatten unterwegs eine gute Lage, er hat toll beschleunigt. Der Rest ist Geschichte.

Henk Grewe (Trainer von Palladium): „Palladiums Arbeitsleistung am Montag war sehr bescheiden. Die Taktik war ausschlaggebend. Ich habe das Rennen gar nicht live gesehen, da ich bei Palladium an der Startstelle war. Gehört habe ich am Ende den Namen Palladium, er hat gewonnen, also war alles bestens. Ich habe das Rennen nun zweimal gewonnen in zehn Jahren als Trainer.“

Lars-Wilhelm Baumgarten (Mitbesitzer und Manager von Palladium): „Das Wunder ist geschehen. Wir haben die Taktik kurzfristig erst im Führring entschieden, auf der Zielgeraden ganz nach außen zu gehen, aber niemandem verraten. Henk Grewe hatte die Idee dazu. Palladium hat die Erfolgsspur von Fantastic Moon genommen und gewonnen. Wir sind überglücklich.

Markus Klug (Trainer u.a. von Borna): „Es ist natürlich sehr hart, nach Schwarzer Peter vor zwei Jahren erneut nach Zielfoto zu verlieren. Unsere Taktik wäre fast aufgegangen.“

Holger Faust (Manager von Borna): „Es ist schon eine bittere Niederlage, die schmerzt. Es wäre fast alles aufgegangen für uns, wir haben es mit Borna innen versucht, da es für uns keinen Grund gab, nach außen zu gehen. Bis fünf Meter vor dem Ziel war er vorne.“

Waldemar Hickst (Trainer von Augustus und Wintertraum): „Augustus ist ein Riesenrennen gelaufen. Wintertraum könnte auf diesem Boden die Distanz etwas zu weit geworden sein. Trotzdem ist auch er ein sehr gutes Pferd.“

World Pool-Umsatz von knapp 4,7 Millionen Euro im Derby

Zum zweiten Mal nach 2023 war das IDEE Deutsche Derby Bestandteil des World Pool. Nur die besten Rennen der Welt werden über diesen Weg einem Millionen-Publikum in aller Welt zugänglich gemacht. Initiiert wurde dieser Zusammenschluss der größten Rennsportnationen vom Hong Kong Jockey Club, Das Derby und drei weitere Prüfungen aus Hamburg wurden auch live nach Hong Kong und in 30 weitere Länder übertragen. Knapp 4,7 Millionen Euro wurden weltweit auf das IDEE 155. Deutsche Derby gewettet. Rund 13,5 Millionen Euro betrug der Wettumsatz in den vier Rennen des World Pools.Ein Rückzahler im Rahmenprogramm auf den Favoriten Kiko, der nicht in die Startbox einrückte, betrug ca. 1 Mio. Euro.


Knapper Erfolg für Palladium (re.) vor Borna (li.) und Augustus im IDEE 155. Deutschen Derby.
(Foto: galoppfoto.de)
Dankenkuss für Palladium. Der Hengst bescherte Thore Hammer-Hansen seinen ersten Derby-Sieg. (Foto: galoppfoto.de)
Dankenkuss für Palladium. Der Hengst bescherte Thore Hammer-Hansen seinen ersten Derby-Sieg.
(Foto: galoppfoto.de)

Palladium – Thore Hammer Hansen – IDEE 155. Deutsches Derby
https://www.youtube.com/watch?v=XFVSRGHVD0k
(Video: Wettstar.de)



Der Favorit gibt sich keine Blöße: Lordano beherrscht die Gegner im WETTSTAR.de – Grosser Hansa-Preis

(Hamburg)  Der Siegertyp hat es mal wieder allen anderen gezeigt: Im WETTSTAR.de – Grosser Hansa-Preis (Gruppe II, 70.000 Euro, 2.400 m) – erneut unter dem Patronat des bedeutendsten Vermittlers von Pferdewetten in Deutschland – setzte Lordano seinen großen Erfolgszug in Hamburg fort. Der von Trainer Marcel Weiß in Mülheim an der Ruhr vorbereitete fünfjährige Wallach musste vor 5.320 Zuschauern auf der Zielgeraden nur noch den Widerstand von Tünnes brechen. Dies gelang mehr als eindrucksvoll. Nach einem perfekten Ritt von Rene Piechulek entfernte sich der Adlerflug-Sohn, der dem Gestüt Ittlingen von Möbel-Unternehmer Manfred Ostermann (Witten) gehört, mit anderthalb Längen von seinen Konkurrenten. Es war der achte Treffer beim elften Start für den als 2,4:1-Favorit angetretenen Lordano, der mit 40.000 Euro Preisgeld honoriert wurde. 

„Er hat sich diesen Sieg sehr verdient. Unterwegs hat er bestens reagiert. ich hatte immer ein gutes Gefühl, versicherte der Erfolgsjockey, der von einem Erfolg zum anderen eilt.“ Trainer Marcel Weiß ergänzte: „Ich habe dieses Rennen nun zum dritten Mal gewonnen. Der Rennverlauf war tiptop. Ob wir nun sowohl im Grossen Preis von Berlin, als auch im Grossen Preis von Baden antreten, wird in aller Ruhe entschieden.“

Tünnes hält lange dagegen

Tünnes, ein Bruder des Super-Galoppers Torquator Tasso, war früh der einzige Verfolger von Lordano. „Linkskurse liegen Tünnes noch besser, er hat Nennungen in Berlin und Iffezheim“, berichtete Trainer Markus Klug (Krefeld). Der letztjährige Derby-Zweite Mr Hollywood hielt sich zurück, war folgender Dritter. „Wir haben zwischen seinen beiden letzten Rennen nicht mehr viel mit ihm gemacht. Das Rennen war etwas langsam, aber die Leistung konnte sich sehen lassen“, so Mitbesitzer Sebastian Weiss.

Vorjahressieger Assistent wirkte diesmal nicht so recht zwingend, schob sich spät aber noch auf den vierten Platz vor der lange prominenten Understated sowie den nie gefährlich wirkenden North Reliance und Straight.

Ihre große Siegesserie beim IDEE Derby-Meeting setzte Amazone Sibylle Vogt gleich im einleitenden 2.850 Meter-Ausgleich III fort, als sie Jutta Pohls La Montespan (3,9:1) nach dem Ehrenplatz vom vergangenen Sonntag zu einem sicheren Treffer gegen den tschechischen Gast Upright führte.

Nächster Favoritensieg durch Calyx Rose

Die Favoritenwetter kamen auch in einer Dreijährigen-Prüfung über 1.600 Meter zum Zuge. Die im Besitz von Dubai-Eigner Jaber Abdullah stehende Calyx Rose (1,6:1) wurde mit Eduardo Pedroza vor In the Stars und Dangerous Darling dem hohen Vertrauen vollauf gerecht.  

Noch am Donnerstag hatte der aus Möser kommende Trainer Frank Fuhrmann großes Pech, als sein Transporter auf der Autobahn eine Panne hatte und zahlreiche Pferde nicht an ihren geplanten Rennen teilnehmen konnten. Doch in einem 1.600 Meter-Handicap stellte er mit No Stopping Her (11,3:1) unter Wladimir Panov eine weitere Siegerin, die die Konkurrenz beim Angriff förmlich stehen ließ. Auch sein Kollege Dr. Andreas Bolte setzte sein erfolgreiches Meeting fort, als Oak Ivy (2,3:1) ihre hohe Einschätzung in einem 2.000 Meter-Ausgleich IV unter Rene Piechulek voll bestätigte.

Erfolge für die „Chefs“ zweier Rennvereine

Eckhard Sauren, der Präsident des Kölner Renn-Vereins, feierte einen Überraschungssieg in einer 2.200 Meter-Prüfung für dreijährige Pferde durch Ashiana’s King (9,3:1), den Thore Hammer-Hansen noch klar an Solo Sunny und Rennstall Darbovens Koffi Esprit vorbeibrachte. 

Unter dem Patronat der Japan Racing Association stand wieder der Hanshin-Cup (Ausgleich I, 20.000 Euro, 1.600 m), der in einem packenden Endkampf zwischen French Conte (6:1, Martin Seidl) und Rennstall Darbovens Koffi Kick stand. Mit unbändigem Kampfgeist hielt der Schützling von Erika Mäder einen knappen Vorteil gegen Koffi Kick fest. Damit gab es den weiteren Erfolg eines Renn-Club-Präsidenten – für Horst Wittfeld (Stall Königsdrachen) aus Krefeld. Montanus und Vicente vervollständigten die Viererwette, die 845,3:1 Euro bezahlte.

WM-Lauf geht nach Frankreich

Mit zuvor 163 Erfolgen hatte die 1970 geborene Engländerin Serena Brotherton jede Menge Erfahrung in einem Lauf zur Fegentri-Weltmeisterschaft der Amateurrennreiterinnen. Dies machte sich in diesem 2.000 Meter-Ausgleich IV sehr stark bemerkbar, als sie auf der von Sarka Schütz (Berlin-Hoppegarten) aufgebotenen Madame Mystique (5,8:1) früh die Weichen auf Sieg stellte.

Ein Phänomen bleibt Andreas Maspohls Stay First (4,4:1), denn im Amazonenreiten (Ausgleich III, 2.000 m) avancierte der sechsjährige Wallach aus dem Düsseldorfer Stall von Sascha Smrczek zum ersten Doppelsieger des IDEE Derby-Meetings. „Das war sein zwölfter Handicap-Treffer. Reiterin Marie Gast hat alles toll gemacht”, lobte Smrczek. Die Dreierwette mit den Außenseiterin Quarantini und Streetzoflilly auf Platz zwei bzw. drei kletterte auf 16.369,9:1 Euro.

Onkel Volli krönt die Weißmeier-Saison

Es ist eine grandiose Saison, die der Iffezheimer Coach Fabian Xaver Weißmeier hinlegt, denn im 20.000 Euro-Ausgleich I über 2.200 Meter schaffte er bereits seinen 20. Saisontreffer, den ersten seiner Laufbahn im höchsten Handicap. Onkel Volli (8,5:1) ging unter Michael Cadeddu vom letzten Platz souverän mit sechseinhalb Längen Vorsprung gegen Aram, Sovereign State und Woodstone ins Ziel.  Die Viererwette bezahlte 12.566,6:1 Euro.  

Erneut ein erfreulicher Wettumsatz

Auch am Samstag gab es ein sehr erfreuliches Ergebnis beim Wettumsatz: 468.195,66 Euro flossen in den elf Rennen durch die Kassen. Das ist eine Steigerung von 7 Prozent im Schnitt pro Rennen gegenüber 2023. HRC-Schatzmeister Johann-Heinrich Riekers: „Hamburg hat einmal mehr ein hervorragendes Ergebnis auf der Bahn und im Netz hingelegt. Der Umsatz pro Rennen lag heute rund 20 Prozent höher als im Durchschnitt auf den anderen deutschen Rennbahnen.“

Das große Finale mit dem IDEE 155. Deutschen Derby am Sonntag

Das große Finale des IDEE Derby-Meetings 2024 wird die Galopp-Freunde am Sonntag (7. Juli) in Hamburg-Horn in Atem halten. Mit dem IDEE 155. Deutschen Derby (Gruppe I, 650.000 Euro, 2.400 m) steht das bedeutendste Galopprennen des Jahres im Mittelpunkt der insgesamt zwölf Rennen, die von Highlights nur so gespickt sind.


Furioser Sieg für Lordano und Rene Piechulek im Wettstar.de – Großer Hansa-Preis in Hamburg-Horn.
(Foto: galoppfoto.de)
Riesenfreude  über den Gruppetreffer mit Lordano bei Rene Piechulek.
(Foto: galoppfoto.de)

Lorando – Rene Pichulek – Wettstar Grosser Hansa-Preis Hamburg 2024
https://www.youtube.com/watch?v=sfuXBcJhrU0
(Video: Wettstar.de)



Der große Derby-Vortag rund um den WETTSTAR.de – Grosser Hansa Preis

(Hamburg)  Das Kribbeln, die Anspannung der Turffreunde wird immer stärker, und die Top-Highlights beim IDEE Derby-Meeting immer hochkarätiger: Einen Tag vor dem Galopprennen des Jahres in Deutschland, dem IDEE 155. Deutschen Derby, am Sonntag (7. Juli) präsentiert der Hamburger Rennclub in Horn bereits ein Ereignis allererster Güte – den WETTSTAR.de – Grosser Hansa Preis (Gruppe II, 70.000 Euro, 2.400 m), der einmal mehr unter dem Patronat des bedeutendsten Vermittlers von Pferdewetten in Deutschland steht.

Star-Pferde geben sich hier die Ehre, und es kommt zu einem Wiedersehen mit dem letztjährigen Derby-Zweiten Mr Hollywood (Bauyrzhan Murzabayev). Vor drei Wochen im Grossen Preis von WETTSTAR.de in Köln hielt sich der Ittlinger Lordano (Rene Piechulek) als Zweiter glänzend, nachdem er zuvor den Carl Jaspers Preis an gleicher Stätte gewonnen hatte. Der Schützling des Mülheimer Trainers Marcel Weiß sollte an der weiteren Distanz Gefallen finden und dürfte als Favorit ins Rennen gehen.

Eckhard Saurens Assistent (Thore Hammer-Hansen) ist als Vorjahressieger noch in bester Erinnerung. Seine Chancen steigen je weicher der Boden wird. Auch Tünnes (Andrasch Starke) und Straight (Eduardo Pedroza), der Derby-Favorit 2023, sind Asse im Aufgebot. Hinzu kommen die beiden Stuten North Reliance (Adrie de Vries) und Understated (Jozef Bojko).

Top-Handicaps und tolle Wett-Attraktionen

Es geht hoch her am Samstag, denn ab 11:10 Uhr werden elf Rennen auf dem Horner Moor gelaufen. Die ersten vier Rennen sind auch Teil der PMU-Karte in Frankreich. Zwei Handicaps der höchsten Kategorie (Ausgleich I), dotiert mit jeweils 20.000 Euro, ragen aus dem Rahmenprogramm hervor. In diesen beiden Prüfungen werden jeweils 10.000 Euro in der Viererwette (Rennen 6 und 10). 10.000 Euro stehen in der V4-Wette in den Rennen 8 bis 11 zur Auszahlung bereit. Auch ein Weltmeisterschaftslauf der Amateurreiterinnen gehört zum Programm.


Wiedersehen im Mr. Hollywood, Derbyzweiter 2023 - hier mit Lukas Delozier - im WETTSTAR - Großer Hansa-Preis in Hamburg. (Foto: galoppfoto.de)
Wiedersehen im Mr. Hollywood, Derbyzweiter 2023 – hier mit Lukas Delozier – im WETTSTAR – Großer Hansa-Preis in Hamburg. (Foto: galoppfoto.de)



Epischer Kampf von Atoso und Lilli-Marie Engels im Grossen Preis von Lotto Hamburg

(Hamburg)  Ein epischer Kampf und am Ende nur noch pure Glücksgefühle und Frauenpower: Neu-Berlinerin Lilli-Marie Engels konnte es kaum fassen – im Grossen Preis von Lotto Hamburg (Gruppe III, 55.000 Euro, 2.000 m) am Donnerstagabend auf der Galopprennbahn Hamburg-Horn rang die 24-jährige Rennreiterin auf dem 14:1-Außenseiter Atoso noch Dolomit “nieder”. Mit einer atemberaubenden Energieleistung vor 3.580 Zuschauern sicherten sich Atoso und Engels doch noch den Sieg vor dem zuvor vorbei gezogenen Dolomit (Bauyrzhan Murzabayev). Dabei sorgte sie auf dem von Sarka Schütz (Berlin-Hoppegarten) für Besitzer Ingolf Heinecke trainierten fünfjährigen Wallach für eine große Überraschung und feierte ihren ersten Gruppe-Erfolg im Rennsattel.

Von der Spitze aus kontrollierte die Amazone die Szenerie, musste aber auf der Geraden den außen angreifenden Dolomit kurz passieren lassen. Der Wallach, der sogar schon auf Schnee in St. Moritz erfolgreich gewesen war, schien auf der Siegerstraße, aber Lilli-Marie Engels mobilisierte noch einmal neue Reserven und drehte die Partie kurz vor dem Ziel hauchdünn. Beim 19. Start war es der sechste Treffer für Atoso, der erste auf Gruppe-Parkett, wo er 2023 schon Zweiter im WETTSTAR.de – Preis der Deutschen Einheit gewesen war.

„Mir fehlen die Worte“

„Mir fehlen die Worte“, gab Lilli-Marie Engels Engels nach dem Rennen zu. „Atoso ist ein ganz besonderes Pferd für mich. Was er heute gezeigt hat, ist der Wahnsinn. Er brauchte einen Moment zum Durchpusten, dann kam er groß wieder.“

Trainerin Sarka Schütz war ebenfalls emotional sehr bewegt: „Ich muss das erst einmal verdauen. Ich wusste, dass Atoso ein gutes Pferd ist, aber er hatte leichte gesundheitliche Probleme, und sein letztes Rennen war ganz verkorkst. Er hatte mir im Training sehr gut gefallen, doch wäre ich mit einem Geldrang im Vorfeld zufrieden gewesen. Nun wurde ein Traum wahr. Ich bin überglücklich.“

Atoso ist das erste Pferd von Besitzer Ingolf Heinecke. 32.000 Euro betrug die Prämie.  „Wir haben einen Volltreffer gelandet. Man hatte uns schon gutes Geld für ihn geboten, aber wir haben ihn behalten und werden das auch weiterhin tun“, schilderte der Neuenhagener.

Dolomit nur knapp abgefangen

Dolomit unterlag in allen Ehren und ganz knapp. „Wir sind trotzdem sehr zufrieden, denn er hat den Sprung in diese Klasse bewältigt“, sagte Trainervertreter Dennis Schiergen. Deutlich hinter den beiden Protagonisten der Prüfung stand Westminster Moon früh als Dritter fest. „Wir sind zunächst nicht mitgekommen, die Distanz hätte ruhig noch weiter sein können“, so Jockey Eduardo Pedroza. Solide hielt sich Quantanamera als Vierte vor Downtown, während Mythico bei seinem letzten Start ebenso früh auf dem Rückzug war wie der als Letzter eintrudelnde Petit Marin.

Bereits am Vormittag hatte der Young Turf Day mit fünf Rennen begonnen, die auch nach Frankreich übertragen wurden, ehe es eine Pause von vier Stunden bis zu den sechs weiteren Prüfungen gab. Wegen der Bodenverhältnisse wurden die Rennen 4 und 5 auf die Außenbahn verlegt. Bedauerlicherweise hatte ein Transporter mit zahlreichen Pferden von Frank Fuhrmann eine Panne, weshalb etliche Pferde nicht starten konnten. 

Gleich zu Beginn feierte Vanessa Wutke auf The Donald (2,6:1) aus dem Düsseldorfer Stall von Katja Gernreich in einem Lauf zum Nachwuchsförderpreis der Mehl-Mülhens-Stiftung (Ausgleich IV, 2.000 m) ihren ersten Erfolg im Rennsattel.

Paschberg-Treffer mit Espero

Das Gestüt Paschberg aus Brackel landete in einem 1.350 Meter-Rennen für Dreijährige einen nie gefährdeten Erfolg mit dem von Pavel Vovcenko aus Bremen-Mahndorf entsandten Espero (4,3:1) unter Lilli-Marie-Engels. Es war bereits der dritte Meetingstreffer des Coaches.

Die Hamburger Rennbahn und Orthos (4,9:1), das passt zusammen. Nach dem Ehrenplatz am Sonntag gelang Silke Brüggemanns Wallach in einem 1.350 Meter-Handicap, dem Memorial für den viel zu früh verstorbenen Trainer Uwe Stoltefuß, ein sicherer Treffer gegen Tamino und Impossiblecometrue. Reiterin und Trainerin des Siegers ist die Amazone selbst aus Sassenberg.

Die weite Reise aus Hassloch nach Hamburg hatte sich für Lady Calcaria (6,2:1) aus dem Quartier von Scarlet Möller mehr als gelohnt, denn die immerhin schon achtjährige Stute schnappte in einem 1.200 Meter-Ausgleich III mit Thore Hammer-Hansen noch den lange führenden Nero Imperator.

Sensation in der Viererwette

Völlig formgemäß war der Erfolg von Time To Soar (1,7:1) mit Adrie de Vries für den Mülheimer Trainer Axel Kleinkorres sowie die GTM GmbH von Helmut Kappes in einem Meilenrennen, das das Abendprogramm einleitete.

Im ersten Viererwett-Rennen des Tages sorgte der Leipziger Gast Imker (21;5:1) mit Sean Byrne für eine Sensation, denn in diesem 2.200 Meter-Ausgleich IV kam der Schützling von Marco Angermann gegen Varon, Aurum Sky und Next Dawn zum ersten Karrieretreffer. Die Viererwette bezahlte 11.372,10 :1 Euro.

Auch im 1.200 Meter-Ausgleich II setzte sich mit Christian von der Reckes Rogue Spirit (19,4:1) unter Rene Piechulek ein Kandidat durch, den man kaum auf der Rechnung hatte. Doch der Wallach hielt Vinnare sicher in Schach. Schützenprinz und It’s My Dream vervollständigten die Viererwette, die 5.000:1 Euro brachte.

Schon weit vor dem Ziel stand der Erfolg von Upping The Anti (3,5:1) mit Andrasch Starke im abschließenden 2.850 Meter-Handicap fest. Christian von der Recke scheint mit dem achtjährigen Wallach auch für weitere Rennen bestens gewappnet zu sein.

Positive Zwischenbilanz

Zur Mitte des Renntages zog der Hamburger Renn-Club bei einem Pressegespräch ein positives Fazit der ersten Hälfte des IDEE Derby-Meetings. Hans-Ludolf Matthiessen, der Vorsitzende des HRC: „Am ersten Sonntag hatten wir trotz des schlechten Wetters eine Umsatzsteigerung, allerdings weniger Besucher. Der Zuspruch am Mittwoch war sensationell. Leider hatte ein Transporter von Trainer Frank Fuhrmann eine Panne auf der Autobahn, weshalb es einige Nichtstarter gab, was sehr bedauerlich war.” 

Riko Luiking, der Geschäftsführer von WETTSTAR, berichtete über die Ziele des World Pools am Derby-Tag: „Wir erwarten uns 3 Millionen Euro Umsatz pro Rennen, also 12 Mio. Euro insgesamt. Das ist schon ein Wort, wenn man bedenkt, dass der Gesamtumsatz 2023 in Deutschland bei 28 Millionen Euro lag. Wir erhoffen uns am Sonntag durch den World Pool einen Ertrag von rund 200.000 Euro.“

Trotz Unwetters und Nichtstarter-Flut Umsatz fast auf Vorjahresniveau

Am Donnerstag flossen in den elf Rennen 284.708,19 Euro durch die Wettkassen. Hans-Ludolf Matthiessen erläuterte: „Das sind nur 9.000 Euro weniger als im vergangenen Jahr. Ein sensationelles Ergebnis trotz des Unwetters und der Mengen an Nichtstartern. Hätten wir nicht insgesamt 13.388 Euro zurückzahlen müssen, hätten wir den Umsatz von 2023 sogar übertroffen.“

Nicht getroffen wurde die V4-Wette, der Jackpot von 9.731,52 Euro wird im nächsten Jahr ausgespielt.

Schatzmeister Johann-Heinrich Riekers sagte: „Unsere Cateringbereiche auf der Tribüne wurden super angenommen. Wir sind sehr zufrieden mit den Belegungszahlen.“

Start ins große Derby-Wochenende

Fortgesetzt wird das IDEE Derby-Meeting am Samstag, 6. Juli, dem Start ins große Derby-Wochenende. Am Vortag des IDEE 155. Deutschen Derby steht hier der WETTSTAR.de – Grosser Hansa-Preis im Blickpunkt der insgesamt elf Rennen.


Lilli-Marie Engels: Ganz knapp vor Dolomit im Großen Preis von LOTTO Hamburg - Atoso und Lilli-Marie Engels. (Foto: galoppfoto.de)
Lilli-Marie Engels: Ganz knapp vor Dolomit im Großen Preis von LOTTO Hamburg – Atoso und Lilli-Marie Engels. (Foto: galoppfoto.de)
Glücklichstes Quintett des Tages rings um Sieger Atoso - v.l.n.r. Besitzer Katrin und Ingolf Heinecke, Lilli-Marie Engels, Tobias Heinecke und Trainerin Sarka Schütz in Hamburg-Horn. (Foto: galoppfoto.de)
Glücklichstes Quintett des Tages rings um Sieger Atoso – v.l.n.r. Besitzer Katrin und Ingolf Heinecke, Lilli-Marie Engels, Tobias Heinecke und Trainerin Sarka Schütz in Hamburg-Horn. (Foto: galoppfoto.de)


Atoso und Lilli-Marie Engels
Video: Deutscher Galopp


Niagaro im „Hamburg-Marathon der Galopper“ zurück im Rampenlicht

(Hamburg)  Drei Pferde sattelt der Mülheimer Erfolgstrainer Marcel Weiß am Sonntag im IDEE 155. Deutschen Derby. Aber schon vier Tage vor dem großen Highlight des IDEE Derby-Meetings gewann der Coach des früheren Prix de l’Arc de Triomphe-Siegers Torquator Tasso vor 5.120 Zuschauern mit Niagaro das älteste und längste Rennen auf der Galopprennbahn in Hamburg-Horn – den my-bed.eu – Langer Hamburger (Listenrennen, 25.000 Euro, 3.200 m) am Mittwochabend, auch gerne „Hamburg-Marathon der Galopper“ genannt.

Der vom Gestüt Brümmerhof gezogene fünfjährige Sohn des früheren Derby-Helden Adlerflug erinnerte sich in den Farben von Haras Assiro nach einem Aufbaustart zuletzt in Hannover wieder an seine besten Leistungen. Früher hatte Niagaro schon das Silberne Band der Ruhr über weite 4.000 Meter für die Besitzergemeinschaft Liberty Racing 2020 gewonnen und war hier Dritter in einem Auktionsrennen. Ende 2022 wechselte Niagaro bei einer Auktion in Frankreich für 240.000 Euro in den Besitz des Haras Assiro. Nach einem Intermezzo für den französischen Trainer Jerome Reynier kehrte er später nach Deutschland zurück – zu Marcel Weiß, der ihn nun wieder vorsichtig aufgebaut hatte. 15.000 Euro betrug die Siegprämie in Hamburg.

Perfekter Ritt von Rene Piechulek

Nach einem idealen Ritt von Rene Piechulek, der im Blauen Band Alessio steuern wird, wehrte Niagaro als 4,9:1-Chance den lange führenden Sombrero und die Favoritin Nastaria mit anderthalb Längen Vorsprung ab, die ihren Angriff auf der Zielgeraden nicht durchstand. Die anderen Pferde waren früh auf dem Rückzug.

„Niagaro hat nie aufgesteckt. Die Strecke ist die untere Grenze für ihn. Er liebt weichen Boden. Ich hatte unterwegs immer ein gutes Gefühl“, schilderte Rene Piechulek. Sombrero erkämpfte sich spät Rang zwei gegen Nastaria zurück. „Das war eine Top-Leistung und ein erstklassiger Ritt von Bauyrzhan Murzabayev“, versicherte Trainer Dr. Andreas Bolte. „Für Nastaria war es auf dem Boden doppelt schwer“, analysierte Anna Schleusner-Fruhriep Platz drei der Vorjahressiegerin.

Lady Sahara spurtet zum Sieg

Begonnen hatte der Abendrenntag mit einer 1.200 Meter-Prüfung für die zweijährigen Nachwuchsgalopper. Hier sprach lange alles für einen Erfolg der vorne locker zulegenden Favoritin Akronym, doch auf den letzten Metern spurtete die Karlshoferin Lady Sahara noch klar an ihr vorbei. Marian Xaver Weißmeier bereitet die Tochter der Gruppesiegerin Lady Jacamira für das Gestüt Karlshof vor. Seine Einschätzung: „Sie ist ein vernünftiges Pferd, das schon gut gearbeitet hatte. Wahrscheinlich steuern wir nun das Auktionsrennen in Baden-Baden an.“

Pecheur-Premiere als Trainer in Horn

Nachdem in der Auftakt-Prüfung das Team Gestüt Röttgen/Trainer Maxim Pecheur/Jockey Martin Seidl noch mit Platz zwei hatte vorlieb nehmen müssen, gab es in einem 1.350 Meter-Renen schnelle Entschädigung – durch Waria (3,6:1), die auf der Zielgeraden auch Emir in den Griff bekam, während der Favorit West Man früh den Kontakt nach vorne verloren hatte.

„Wir entscheiden von Start zu Start, was wir nun mit ihr machen und hoffen auf eine schöne Saison mit Waria“, erklärte Ex-Jockey Maxim Pecheur, der Siegreiter von Windstoß im Derby 2017 nach seinem ersten Trainer-Treffer in Horn. An diesem Tag fand auch der “Abend der Wirtschaft” statt – der Generalsekretär der CDU Schleswig-Holstein, Lukas Kilian, informierte über den HanseBelt in der NH-Hotel-Lounge, danach ging es auf die Rennbahn, wo er nach dem Rennen von Waria bei der Siegerehrung weilte.

Traumergebnis für Frank Fuhrmann

Mit einem Traumergebnis für Trainer Frank Fuhrmann (Möser) endete ein 1.200 Meter-Handicap, denn der Coach stellte mit der Überraschungssiegerin Mandy’s Girl (Concetto Santangelo), dem hinter Californiagoldrush drittplatzierten Casinomaster sowie Tommorah auf Rang vier gleich drei Pferde in der Viererwette, die nicht getroffen wurde. 

„Ich wollte sie unbedingt in Hamburg reiten“, gab Jockey Michael Cadeddu zu, nachdem er auf Lexi’s Dream (10,6:1) für den zweiten Tagestreffer eines italienischen Reiters gesorgt hatte. In einem 1.350 Meter-Ausgleich III überrollte Cadeddu mit der von Christian Sprengel in Hannover trainierten Stute Big Secret, Grey Sparkle und Savoya. Die Viererwette kletterte auf 460,9:1 Euro.

Der mehrfache Championjockey Bauyrzhan Murzabayev bewies im abschließenden pflanzmich.de-Rennen (Ausgleich IV, 1.600 m) seine Klasse auf dem von Hugo Anton Peeters aus den Niederlanden aufgebotenen Cawthornes Gem (4,8:1), der genau im Ziel die Wende gegen Sideshow Bob schaffte.

Starkes Umsatzergebnis & zwei Jackpots

Der Wettumsatz in den sechs Rennen belief sich trotz sehr regnerischen Wetters auf 236.296,45 Euro. „Wir haben das letztjährige Ergebnis, das ein Rekord war, wieder erreicht. Sehr erfreulich war vor allem der Bahnumsatz“, erklärte Hans-Ludolf Matthiessen, der Vorsitzende des Hamburger Renn-Clubs.

Am Tag des IDEE Deutschen Derbys (Sonntag) wird es zwei attraktive Jackpots geben: 11.533,34 Euro in der Viererwette. Man plant hier eine Garantieauszahlung von 25.000 Euro im Finalrennen des Meetings.  In der V4-Wette gab es ebenfalls keinen Treffer, auch hier wird ein Jackpot offeriert – in Summe von 9.879,52 Euro. Dann wird man voraussichtlich eine Garantiesumme von 25.000 Euro anbieten.

Lotto-Renntag am Donnerstag

Fortgesetzt wird das IDEE Derby-Meeting bereits am morgigen Donnerstag, 4. Juli. Hier werden zunächst fünf Rennen ab 11:20 Uhr am Vormittag ausgetragen, ehe es nach einer Pause mit sechs Prüfungen ab 17:30 Uhr bis in den Abend hinein weitergeht. Höhepunkt ist der Grosse Preis von Lotto Hamburg (Gruppe III).


Hatte den längsten Speed im My-bed.eu - langer Hamburger - der Adlerflug-Sohn Niagaro und Rene Piechulek. (Foto: galoppfoto.de)
Hatte den längsten Speed im My-bed.eu – langer Hamburger – der Adlerflug-Sohn Niagaro und Rene Piechulek. (Foto: galoppfoto.de)


My-bed.eu – Langer Hamburger: Niagaro und Rene Piechulek: https://youtu.be/CM3cTjwA0TA VIDEO: Deutscher Galopp


Klasse-Aufgebot im Grossen Preis von Lotto Hamburg am „zweigeteilten“ Donnerstag

(Hamburg)  2024 ist alles anders: Die Fußball-Europameisterschaft hat auch großen Einfluss auf den Terminkalender der IDEE Derby-Woche. Denn da am Freitag ein Viertelfinalspiel in Hamburg ausgetragen wird, zog der Hamburger Renn-Club den dritten Tag des Meetings auf Donnerstag (4. Juli) vor. Eine gute Entscheidung, wie sich herausgestellt hat, zumal nun auch die deutsche Mannschaft am Freitag die Fans begeistern möchte. Volle Konzentration gilt am Donnerstag den schnellen Pferden, wenn der Grosse Preis von Lotto Hamburg (Gruppe III, 55.000 Euro, 2.000 m) im Mittelpunkt eines höchst attraktiven Programms steht. 

Ein erstklassiges Aufgebot von elf Pferden rückt in die Startboxen ein. Favorit könnte Petit Marin (Adrie de Vries) aus dem Mülheimer Erfolgsstall von Marcel Weiß werden. 2022 gewann der im Besitz von Dirk von Mitzlaff stehende Wallach den WETTSTAR.de – Preis der Deutschen Einheit in Berlin-Hoppegarten und war auch im vergangenen Jahr mehrfach in Top-Rennen prominent unterwegs. Beim ersten Saisonstart in Köln hatte er zwar keine Chance, aber das Rennen sollte ihn deutlich weitergebracht haben. 

Ähnlich erging es einer Stute, die schon als zweijähriges Pferd 2022 mit ihrem Erfolg im Preis der Winterkönigin für Furore sorgte: Quantanamera (Rene Piechulek) aus dem Kölner Quartier von Andreas Suborics. Bei ihr gab es mehrere Hochs und Tiefs, doch vor allem ihre Platzierung beim vorletzten Start in Frankreich war bestens. In dem bei Petit Marin erwähnten Grossen Preis von WETTSTAR.de in Köln kam sie über den letzten Rang nicht hinaus, aber das dürfte kaum ihrem Leistungsvermögen entsprochen haben. Der weiche Boden dürfte ihr entgegenkommen.

Sogar ein Derbysieger gibt sich die Ehre

Fünffacher Sieger bei 26 Starts ist der von Jean-Pierre Carvalho aus Mülheim aufgebotene Mythico (Andrasch Starke), der in Gruppe- und Listenrennen mit schöner Regelmäßigkeit vorne auftauchte. Seine jüngste Vorstellung, ein Erfolg in einem Listenrennen in Köln, machte Appetit auf mehr. Aber auch der dortige Zweite Muhalif (Martin Seidl), den der Hannoversche Trainer Bohumil Nedorostek ins Rennen schickt, bringt eine weitere starke Empfehlung aus Baden-Baden mit. Mit Westminster Moon (Eduardo Pedroza) gibt sich der letztjährige Derbysieger aus Polen die Ehre. Mit Sibylle Vogt auf Peace of Rose und Lilli-Marie Engels auf Atoso steigen auch zwei Amazonen in den Sattel.

Großes Programm bis in den Abend hinein

Die Karte besteht aus insgesamt elf Prüfungen, wobei wegen der Live-Übertragung der ersten fünf Rennen in die rund 13.000 Wettannahmestellen in Frankreich die erste Prüfung bereits um 11:20 Uhr gestartet wird. Nach Teil eins mit den fünf PMU-Rennen gibt es eine vierstündige Pause bis zum Start der weiteren sechs Rennen ab 17:30 Uhr bis zur Finalprüfung um 20:25 Uhr.

Ein Ausgleich II über kurze 1.200 Meter ragt aus dem Rahmenprogramm heraus. Gäste aus Belgien, den Niederlanden und Polen machen die Partie besonders interessant. 

Natürlich darf auch wieder fleißig gewettet werden. Jeweils 10.000 Euro werden in den Viererwetten der Rennen 7 und 10 ausgespielt. Ebenfalls 10.000 Euro sind in der V4-Wette in den Rennen 8 bis 11 zu gewinnen. Man muss hierbei die Sieger in diesen vier Prüfungen tippen.

Young Turf Day am Donnerstag

Der Junge Vorstand des Hamburger Renn-Clubs e.V. mit seiner Vorsitzenden Catharina Wind hatte vor mehreren Jahren die Idee: Ein Renntag in Hamburg wird zum Young Turf Day. Dann treffen sich in Hamburg-Horn die jungen Initiativen des Galopp-Sports aus Vorständen, Besitzervereinigung und Junger Galopp e.V. zum Get-Together und Austausch. Das große Treffen ist zu einem Fixpunkt im Kalender geworden, sorgt für gute Ideen, neue Interessenten und wirbt für den Galopp-Sport.


Wird Favorit Petit Marin als Sieger im Großen Preis von LOTTO Hamburg die Nachfolge von Clever Candy (re.) in Hamburg-Horn antreten? (Foto: galoppfoto.de)
Wird Favorit Petit Marin als Sieger im Großen Preis von LOTTO Hamburg die Nachfolge von Clever Candy (re.) in Hamburg-Horn antreten? (Foto: galoppfoto.de)



„Hamburg-Marathon der Galopper“ am Mittwochabend

(Hamburg)  Das älteste und längste Rennen Hamburgs, der „Hamburg-Marathon der Galopper“, prägt den zweiten Tag der IDEE-Derby-Woche am Mittwochabend (3. Juli) auf der Galopprennbahn in Hamburg-Horn. Denn mit dem my-bed.eu – Langer Hamburger (Listenrennen, 25.000 Euro) über weite 3.200 Meter sind über 3 Minuten Hochspannung angesagt.

Zu den besten Langstrecken-Pferden Deutschlands gehört Nastaria (Miguel Lopez), die Anna Schleusner-Fruhriep für ihren Vater Volker Franz Schleusner im mecklenburgischen Dänschenburg unweit der Ostsee trainiert. Schon vor einem Jahr gewann diese Stute den Langen Hamburger und hat nun beste Chancen auf die Titelverteidigung im sechsköpfigen Aufgebot. In diesem Jahr entwickelte die speedstarke Nastaria mehrfach Pech mit dem Rennverlauf. Verdient hätte sie einen Volltreffer allemal.

Bezwingen muss sie dazu vor allem Lotterbov (Andrasch Starke), der dem in Köln lebenden Krankentransport-Unternehmer Holger Renz gehört, dessen Pferde nach Figuren oder Kuriositäten der Domstadt benannt sind. Lotterbov war hier Vierter in 2023. Aus Norwegen reist Seneschal (Sandro De Paiva) an. Ein aufstrebendes Pferd ist die Stute Partnun (Michal Abik).

Wettmöglichkeiten in Serie

Zwischen 18 Uhr und 20:45 Uhr stehen sechs Rennen auf der Karte mit dem besonderen Flair eines Abendtermins. Auch der französische Wett-Multi PMU überträgt vier Rennen in die rund 13.000 Wettannahmestellen im Nachbarland. Die Wetter kommen natürlich auf ihre Kosten mit zwei Viererwetten und jeweils 10.000 Euro Garantie-Auszahlung in den Rennen 3 und 5. 

Aber das ist noch nicht alles. Seit diesem IDEE Derby-Meeting gibt es eine neue Wettart in Hamburg – die V4-Wette. Hier sind in vier aufeinanderfolgenden Rennen – am Mittwoch in den Rennen 2 bis 5 – die jeweiligen Sieger zu tippen. Wer das schafft, dem winken entweder allein mindestens 10.000 Euro Garantie-Ausschüttung oder – bei mehreren Gewinnern – ein Anteil an dieser Summe. Gründe genug für einen Besuch der Horner Rennbahn am Mittwochabend.

After-Work und freier Eintritt

Der Mittwoch-Renntag zählt bereits seit einigen Jahren zu den sehr gut besuchten Renntagen des IDEE Derby-Meetings, denn der späte Beginn erlaubt einen spannenden Ausklang für einen Arbeitstag in der Woche. Zudem ist der Eintritt zur Rennbahn frei. Lediglich für Tribünen- und Logenplätze wird ein Obolus fällig. Wer allein, zu zweit oder in einer Gruppe einen unterhaltsamen Feierabend verbringen will, kann das also ganz komfortabel auf der Rennbahn. 

An diesem Tag findet auch der “Abend der Wirtschaft” statt – der Generalsekretär der CDU Schleswig-Holstein, Lukas Kilian, gibt ein informatives Update zum HanseBelt für die Teilnehmer/innen in der NH-Hotel-Lounge, danach geht es auf die Rennbahn in die Pik-König-Loge für einen spannenden Ausklang.


Titelverteidigerin Nastaria (li.) kommt mit Miguel Lopez zurück nach Hamburg ins längste und älteste Rennen des Derby-Meetings - den my-bed.eu - Langer Hamburger am Mittwochabend. (Foto: galoppfoto.de)
Titelverteidigerin Nastaria (li.) kommt mit Miguel Lopez zurück nach Hamburg ins längste und älteste Rennen des Derby-Meetings – den my-bed.eu – Langer Hamburger am Mittwochabend. (Foto: galoppfoto.de)



IDEE 155. Deutsches Derby: 20 Pferde auf der Liste – zwei Frauen im Derby

(Hamburg) Es sind noch sechs Tage bis zum Top-Ereignis des Galopp-Sports in Deutschland: Das IDEE 155. Deutsche Derby für dreijährige Pferde wird am 7. Juli in Hamburg-Horn gelaufen, 20 Pferde stehen nach dem letzten Streichungstermin auf der Startliste. Und – zwei Frauen sitzen dabei im Sattel!

Unverändert und mit dem besten GAG (95,5) von Chefhandicapper Harald Siemen eingeschätzt, ziert Gestüt Ittlingens Narrativo aus dem Trainingsquartier von Peter Schiergen die Liste der Derbypferde. Ihn wird Stall Asterblütes erster Jockey Bauyrzhan Murzabayev erwartungsgemäß im Derby reiten. Dazu gesellen sich im Ranking auch Augustus (95,5), den Trainer Waldemar Hickst für den Stall Lucky Owner in Hamburg-Horn unter Michael Abik an den Start bringt. Henk Grewe hat mit Stall Helenas Wilko (95,0) unter Leon Wolff eines der hoch eingeschätzten Pferde im “Rennen der Rennen”.

Zwei Frauen im Derbyfeld

Zwei Frauen mischen beim IDEE 155. Deutschen Derby mit. Top-Jockey Sybille Vogt, die am ersten Meeting-Tag in Hamburg  bereits mit drei Rennsiegen glänzte und bereits Derby-Erfahrung hat, wurde von Trainer Peter Schiergen für Gestüt Haus Zoppenbroichs Lahzar Star verpflichtet.  

Derby-Premiere hat Anna van den Troost, die 23-jährige gebürtige Belgierin. Sie wurde von Trainer Fabian Xavier Weißmeier für den Hengst Geminiano aus der Zucht der Stiftung Gestüt Fährhof und dem Besitz von Adelresort verpflichtet.  “Anna reitet schon viele Jahre, hat bereits Listenrennen gewonnen, oft Start-Ziel-Siege und alles spricht für ihr Gefühl. Wir haben ausführlich diskutiert, wer zu Geminiano passt und uns für Anna entschieden”, so Trainer Weißmeier, der lachend verriet: “Sie ist jetzt ganz schön aus dem Häuschen!”

IDEE 155. Deutsches Derby am Sonntag im World Pool

Es bleibt unverändert spannend für das IDEE 155. Deutsche Derby am 7. Juli, das um 15.45 Uhr auf der traditionsreichen Hamburger Rennbahn im Stadtteil Horn gestartet wird und auch im so genannten World Pool gewettet wird. Am Dienstag, 2. Juli, werden die Startboxen für die Derbypferde in der Spielbank Hamburg ausgelost. Die in Hamburg beheimatete Schauspielerin Sandra Quadflieg wird die Boxen auslosen und übertragen wird das auf dem  YouTube-Kanal und dem Instagram-Kanal von WETTSTAR.

Das IDEE 155. Deutsche Derby ist zum zweiten Mal in seiner Geschichte Teil des  World Pool. Nur die besten Rennen der Welt werden über diesen Weg einem Millionenpublikum in aller Welt zugänglich gemacht. Initiiert wurde dieser Zusammenschluss der größten Rennsportnationen vom Hong Kong Jockey Club, der sich zum Ziel gesetzt hat, dass das Wettangebot vergrößert und somit die Quoten immer attraktiver werden. Man könnte auch sagen: Die Welt wettet auf Hamburg-Horn und jeder einzelne Besucher darf sich auf bislang unerreichte Poolgrößen freuen. Ein weiterer enormer Vorteil des World Pool: Die Totalisator-Abzüge des Hong Kong Jockey Club sind überwiegend niedriger und unterscheiden sich von denen der deutschen Rennvereine. Angeboten werden Sieg- , Platz-, Platz-Zwilling-, sowie Zweier- und Dreierwetten mit attraktiven Quoten für die Kunden. Der Hamburger Renn-Club e.V.  bietet demnach keinen eigenen Pool für das Derby an – die Umsätze dieses einen Rennens werden komplett nach Hong Kong vermittelt. Die Vorfreude auf das deutsche (Wett-) Highlight des Jahres der Galopper ist diesmal also noch größer.


Publikumsmagnet - IDEE 155. Deutsches Derby in Hamburg-Horn. Am 7. Juli 2024 wird das Derby gelaufen. Noch gibt es Karten für das wichtigste Rennen in Deutschland. (Foto: galoppfoto.de)
Publikumsmagnet – IDEE 155. Deutsches Derby in Hamburg-Horn. Am 7. Juli 2024 wird das Derby gelaufen. Noch gibt es Karten für das wichtigste Rennen in Deutschland. (Foto: galoppfoto.de)



Start-Ziel-Sieg für Three Havanas im Sparkasse Holstein Cup in Hamburg

(Hamburg)   Er führt die Statistik der Jockeys in Deutschland an und sicherte sich vor 3.450 Zuschauern gleich das Auftakt-Highlight des IDEE Derby-Meetings am Sonntag auf der Galopprennbahn in Hamburg-Horn: Thore Hammer-Hansen (24 Jahre). Der Sohn des früheren Klassejockeys und Ex-Trainers Lennart Hammer-Hansen bescherte der aus der Zucht und dem Besitz des Gestüts Karlshof der Familie Faust aus Gernsheim stehenden dreijährigen Schimmelstute Three Havanas die 32.000 Euro Siegprämie im Sparkasse Holstein-Cup (Gr.III, 55.000 Euro, 1.600 m).
Nach heftigen Regenfällen in der Nacht und weiteren Schauern während des Renntages war die von Henk Grewe in Köln trainierte 4,3:1-Mitfavoritin auch auf dem weicher gewordenen Geläuf nicht zu stoppen und duldete vom Start bis ins Ziel nie eine Konkurrentin vor sich. Locker mit anderthalb Längen machte sich Three Havanas, die schon glänzende Dritte im klassischen Henkel – Preis der Diana in Düsseldorf war und ihre Gewinnsumme auf 177.500 Euro steigerte, von der Konkurrenz frei. Sie verwies Armira, die beste der drei Stuten des Gestüts Brümmerhof (Soltau), sowie die favorisierte Französin Sea The Lady, die den Start völlig verpatzt hatte, auf die Plätze.
Große Freude auch bei Silke Boldt, Vorstandsmitglied der Sparkasse Holstein, die sich freute, auf die richtige Siegerin “getippt” zu haben und augenzwinkernd verriet: “Ich fand ehrlich gesagt den Namen Three Havanas schon toll.” Boldt nahm auch die Siegerehrung im Sparkasse Holstein-Cup vor und gratulierte Thore Hammer-Hansen begeistert.


„Eine Super-Stute“
„Ich hätte mir unterwegs ein Führpferd gewünscht, aber Three Havanas hat sich vorne sehr gut beruhigt“, schilderte Thore Hammer-Hansen. „Bis ins Ziel hat sie großartig gekämpft, eine Super-Stute“.“ 
Armira war als bestens nachsetzende Zweite die einzige ernsthafte Verfolgerin. „Sie hatte einen tollen Rennverlauf und musste ja einige Kilos mehr tragen als viele Konkurrentinnen. Wir sind sehr zufrieden“, berichtete Besitzer Gregor Baum (Hannover). Sea The Lady wäre ohne das Start-Malheur sicher näher dran gewesen, so war nicht mehr als Rang drei möglich.  
Trotz der Regenfälle präsentierte sich das Geläuf in einem sehr guten Zustand, was von den Aktiven sehr gelobt wurde. „Auch die Grasnarbe hier ist bestens“, sagte Rennleitungschef Dr. Philipp Biermann. 

Name Lord: Diesen Namen sollte man sich merken
Begonnen hatte der erste Renntag des IDEE Derby-Meetings mit einer packenden Kampfpartie bei den zweijährigen Nachwuchsgaloppern über 1.400 Meter. Mit toller Energie bezwang der schon zu Beginn führende Name Lord (Quote 4,1:1), der die Farben des Gestüts Wittekindshof der Familie Miebach trug und den Kölner Stall von Andreas Suborics vertritt, den schon vorbeigezogenen Favoriten Tulpar. Der siegreiche Sohn des auf höchster Ebene erfolgreichen Lord of England kam nach einem starken Ritt von Rene Piechulek knapp hin und empfahl sich für größere Aufgaben. Den Namen Name Lord sollte man sich merken.

Starkes Anreise lohnt sich
„Wenn man wenig Munition hat, muss man treffsicher sein“, scherzte der Hannoversche Trainer Christian Sprengel nach dem Sieg der Favoritin Ja Ich Will (2,6:1) in einem 2.000 Meter-Handicap in Anspielung auf sein zahlenmäßig eher überschaubares Lot im Stall. „Andrasch Starke war heute nur wegen der beiden Ritte für meine Pferde gekommen“, lobte er den deutschen Top-Jockey.
Auch die weite Anreise aus München hatte sich für Jockey Patrick Gibson gelohnt, denn in einer 1.600 Meter-Prüfung ließ er vom Start bis ins Ziel auf Taifa (6,5:1) nichts anbrennen, den Trainer Pavel Vovcenko aus Bremen-Mahndorf aufgeboten hatte.

100. Karrieretreffer für Sean Byrne
Ein besonderes Jubiläum markierte Jockey Sean Byrne in einem 2.000 Meter-Handicap, der Treffer auf Daniel Paulicks Maralina (2,6:1) bedeutete Karriereerfolg Nummer 100 für den aufstrebenden Sattelkünstler.

Steve Blake verblüfft zu hoher Quote
Die erste große Überraschung des IDEE Derby-Meetings war der Treffer des 21,6:1-Außenseiters Steve Blake in einem 1.350 Meter-Ausgleich IV. Seit dem Sieg von Wild Bill Tracey im Jahr 2009 hatte Trainer Dr. Rüdiger Stein-Schomburg auf einen Erfolg hier warten müssen, doch der schon siebenjährige Steve Blake verblüffte mit Melina Ehm im Sattel mit immer neuen Reserven gegen Orthos. „Er ist sehr startschwierig, doch heute hat alles gepasst“, schilderte Stein-Schomburg, der in Bargfeld-Stegen vier Pferde in seiner Obhut hat. Cherub Rock und Red Nugget komplettierten die Viererwette, die 4.842,5:1 Euro bezahlte.

„Hopp Schwyz“ – Sibylle Vogt ganz stark
„Hopp Schwyz“, jubelte die aus der Schweiz stammende Sibylle Vogt. Deutschlands beste Rennreiterin freute sich nicht nur über den EM-Achtelfinalsieg ihres Heimatlandes am Samstag gegen Italien, sondern auch über den Sonntags-Treffer mit der dreijährigen Stute Prairie Mouse (5,2:1) in einer 1.600 Meter-Prüfung gegen Liefland und Comte Noir. „Ich hatte ihren Bruder schon geritten, der seine Rennen von vorne gewann, daher habe ich diese Taktik auch angewendet“, so Vogt. Trainer Pavel Vovcenko landete seinen zweiten Tagessieg.

Stay First bleibt ein Siegertyp
Und schon eine halbe Stunde später stand Sibylle Vogt erneut auf dem Siegertreppchen, nachdem sie mit Stay First (5,5:1) den über 1.800 Meter führenden Ausgleich II bequem vor Blue Zone und Vancouver gewonnen hatte. Ein Phänomen ist der sechsjährige Wallach im Besitz von Andreas Maspohl, der bereits sein elftes Rennen für sich entschied. „Das sah wieder sehr leicht aus. Je nachdem, was der Handicapper sagt, könnte er am Samstag oder Sonntag noch einmal hier starten“, versicherte der Düsseldorfer Trainer Sascha Smrczek.
Aber damit war der Sieghunger von Sibylle Vogt noch nicht gestillt, denn die Amazone führte auch Bavarian Princess (8,8:1) in einem 1.600 Meter-Ausgleich III zum Erfolg, der dritte Tagestreffer der Schweizerin. Erst seit wenigen Monaten betreut Dr. Andreas Bolte (Lengerich) Dr. Karl Gräfs Stute, die nun bereits zweimal unter seiner Regie auftrumpfte. Hurrikan Roos, Agent Sim und Areon machten die Viererwette komplett, die 6.722,2 Euro brachte. Getroffen wurde auch die V4-Wette, die 685,1 Euro bezahlte.
Den vierten Vogt-Treffer mit La Montespan im abschließenden 2.850 Meter-Ausgleich III vereitelte mit Tiara Hilleshage (3;1) unter Adrie de Vries die Schwester des früheren Arc-Siegers Torquator Tasso. Marcel Weiß aus Mülheim ist für die vierjährige Adlerflug-Tochter als Coach verantwortlich.

Starker Umsatz & Lob für das Geläuf
Der Wettumsatz in den zehn Prüfungen belief sich auf 349.513,63 Euro. Hans-Ludolf Matthiessen, Erster Vorsitzender des Hamburger Renn-Clubs, in einem ersten Fazit: „Wir sind mit dem Auftakt des IDEE Derby-Meetings mehr als zufrieden. Zwar hatten wir weniger Besucher, was bei dem Wetter verständlich war, aber viele haben sich am Wettgeschäft beteiligt. Den Umsatz aus dem Vorjahr konnten wir um 15,5 Prozent pro Rennen steigern. Das ist unter diesen Umständen hervorragend. Alles ging trotz des Wetters einwandfrei über die Bühne. Für das Geläuf, auch das der Innenbahn, haben wir von den Aktiven nur Lob bekommen.“

Nächster Renntag am Mittwoch
Der nächste Renntag des IDEE Derby-Meetings ist der Mittwoch, 03. Juli. An diesem Tag stehen sechs Abend-Prüfungen an. Der A my-bed.eu – Langer Hamburger (Listenrennen, 3.200 m) ist der Höhepunkt des Programms. Der erste Start erfolgt voraussichtlich um 18 Uhr.


Souverän an der Spitze – die Schimmelstute Three Havanas des Gestüts Karlshof mit Thore Hammer-Hansen in Hamburg. (Foto: galoppfoto.de)
Three Havanas – Thore Hammer Hansen – Hamburg IDEE Derby-Meeting
(Video: wettstar.de)